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Akku auslagern - aber richtig


Autor

Autor: Peter Gerstberger
Online seit: 28.05.2024
Update: 31.07.2024


Editorial

Die auslaufenden Akkus in den Wersi Instrumenten sind nach wie vor immer noch ein großes Thema. Um die Thematik besser zu verstehen muss man in die Anfänge der Digitaltechnik zurückgehen. Die ersten Akkus die hierzu gebaut wurden kamen von der Firma Varta und Emmerich, diese waren gekapselt. Hier war der Auslaufeffekt des Akkus auch gegeben, die Akkusäure wurde aber durch das zusätzliche Gehäuse größtenteils von der Elektronik ferngehalten. Ein bisschen kam an den Anschlüssen unten heraus, das konnte aber keinen nennenswerten Schaden anrichten. Mit der Zeit war den Herstellen der Produktionsaufwand zu groß und man entschied sich die Akkuzellen nur noch zu ummanteln, was zur Folge hatte das die beiden Seiten für die Anschlüsse offen sind und nach Ablauf der Lebenserwartung die Akkus undicht wurden und die Säure sich auf der Elektronik breit machte. Abb.1-1 zeigt die Akkus früher Bauart gekapselt und Abb. 1-2 heutige Akkus in offener nur noch ummantelter Bauform.

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Abb. 1-1   Abb. 1-2  
Akku - Safe Tronic älterer Bauart - gekapselt  Akkus neuer Bauart - nur noch ummantelt 


Abenteuerliche Lösungen

Bei vielen Usern ist die Idee geboren worden die Akkus von der Platine zu entfernen und auszulagern. Hierzu wurden in den Social Media Kanälen die abenteuerlichsten Erfindungen vorgestellt. In Isolierband eingewickelt, in Filmdöschen verbannt, AAA Akkus oder gar Batterien dafür verwendet. Die Kreativität hat hier keine Grenzen. Was allerdings überhaupt nicht berücksichtigt wurde sind die Folgeeffekte die so manche CPU Platine dann mit Ihrem internen Prozess hatte, besonders betroffen sind die S-RAM Speicher mit denen die Akkus ja zusammenhängen. In letzter Zeit erreichten mich immer wieder Platinen mit ausgelagerten Akkus die im Betrieb Fehlermeldungen machten. Untersuchungen haben ergeben das sich über die Leitungen der ausgelagerten Akkus Hochfrequente elektromagnetische Störsignale bilden (Antenneneffekt) die zu fehlerhaften Daten in den S-RAM Speicher führten. Je nachdem was der Prozessor gerade zu tun hatte, wurde dies mit einer ERROR Meldung im Display oder dem blinkenden EXIT Taster bei der Wersi CD-Line angezeigt. Auch defekte Ladeelektronik war mit dabei, besonders betroffen bei falschen Werten oder bei normalen Batterien, diese lassen sich nunmal nicht laden, was zu weiteren Beschädigungen geführt hat. Die Abb. 2-1 und 2-2 zeigt hierzu einige Beispiele die man so nicht machen sollte.

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Abb. 2-1   Abb. 2-2  
Akku in der Filmdose  Akku Ersatz - Falsche Größe und Werte 


Akkus auslagern - aber richtig

Akkus auszulagern ist von der grundsätzlichen Idee richtig, allerdings sollte die Umsetzung in die Praxis auch den technischen Bedingungen entsprechen die solche CPU Platinen benötigen um Fehlerfrei arbeiten zu können. Angeregt durch mehrere Wersianer habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt und eine Lösung erarbeitet. Als erstes müssen die Störsignale von den S-RAM Speichern ferngehalten werden. Hier habe ich mich an die damalige Entwicklung der Digitalhall erinnert, wo bereits Filter eingesetzt wurden um den Störabstand zu verbessern. Diese Idee habe ich aufgegriffen und ein dementsprechendes Filter für den Übergang von der Platine zur Verkabelung entwickelt. Eine kleine Adapterplatine mit allen nötigen Bauteilen und einer Steckverbindung hat diese Anforderung erfüllt. Somit kann die Kabellänge ausreichend bemessen werden, das spielt dann für den Störabstand nur noch eine untergeordnete Rolle. Der Akkupack kann nun so positioniert werden das er gut zu erreichen ist. Ein steckbares Verbindungskabel zwischen Platine und Akkupack sorgt für die nötige Flexibilität. Damit ist das auswechseln der Akkupacks ein Kinderspiel und kann ohne löten und ohne Datenverlust vonstatten gehen. Die Abb. 3-1 und 3-2 zeigt die eingebauten Akkupacks für MST8 und CO1 in der Wersi CD-Line Orgel. Zur Befestigung wurde hier ein Klettband verwendet. Die Abb. 3-3 zeigt das komplette Akkupack mit Filterplatine, Verlängerung sowie dazugehöriges Befestigungsmaterial, hier Beispielhaft für die MST8 Platine, die Abb. 3-4 zeigt die bereits montierte Adapterplatine anstelle des Akkus, mit der Verlängerung und dem steckbaren Akkupack.

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Abb. 3-1   Abb. 3-2  
Akkupacks auf der Bodenplatte montiert. Hier wurde Klettband zur Befestigung verwendet.  Steckverbungen für MST8 und CO1 bieten maximale Flexibilität  
Abb. 3-3  Abb. 3-4 
Die Abbildung zeigt das Akkupack mit allen
Bauteilen und Befestigungsmaterial  
Die Adapterplatine mit Filter ermöglicht den
Akkuwechsel ohne Löten und Datenverlust  


Akkupacks - Das System

Für die Wersi Instrumente werden in diesem System zwei unterschiedliche Akku Typen verwendet. AKK150PP 2,4V 150mAh, GP80 2,4V 80mAh. Dies haben wir bei den Akkupacks natürlich berücksichtigt damit die jeweilige Platine auch wieder den richtigen Akku erhält, um die Kapazitiven Vorgaben des Herstellers zu erfüllen. Der Akku VP2440 wird ausschließlich auf den TGM Platinen direkt eingesetzt, nur dieser passt unter die EFM Platine. Die neuen Akkupacks haben zwei Laschen und können entweder auf dem Orgelboden mittels Schraube sowie mit Klettband oder auch ggf. mit Kabelbindern dementsprechend an vorhandenen Kabelbäumen befestigt werden. Auf ausreichende Befestigung ist auf jeden Fall zu achten, damit beim Transport des Instruments das Akkupack fixiert ist.

Umbau / Einbau im Instrument

Der Umbau auf die Adapterplatinen wird ausschließlich von uns vorgenommen, da gleichzeitig die Platine einer Funktionsprüfung unterzogen wird. Die Endmontage des Akkupacks im Instrument und das verlegen der Anschlussleitung kann dann vom Kunden vorgenommen werden. Hierzu benötigt man keine größeren technischen Kenntnisse.

Produkte zur Auslagerung der Akkus

Akkutechnik
Produkte zur Auslagerung der Akkus in älteren Wersi Instrumenten oder Expander finden Sie hier.


Haftungsausschluss

Alle Anleitungen dieser Webseite wurden nach bestem Wissen und Gewissen von mir als ehemaligem Wersi-Techniker nach dem derzeitigen Stand der Technik erstellt. Gleichwohl übernehme ich keine Gewähr für Aktualität, Fehlerfreiheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen und schließe jede Haftung bezüglich aller materiellen und immateriellen Schäden, die durch die Umsetzung der dargestellten Informationen entstehen, aus. Bitte beachten Sie diesbezüglich meinen >Link Haftungsausschluss<

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Akkus auslagern