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Autor: Peter Gerstberger
Online seit: 18.12.2020
Update: 19.04.2021
WW-001

Editorial

Ausgelaufene Akkus auf den Master Platinen sind oft die Ursache für Ausfälle und Fehlermeldungen. Ein ganz besonderes Augenmerk wird beim Altern von elektronischen Musikinstrumenten, die mit einem Microprozessor älteren Datum ausgestattet sind auf die Akkus gelegt. Sie werden benötigt um die RAM Bausteine mit Spannung zu versorgen. Bei defektem Akku ist mit Datenverlust von Presets, Sounds, Rhythmen sowie der Initialisierung zu rechnen. Ebenso haben Akkus die Eigenheit, dass sie auslaufen wenn Sie die Lebensdauer überschritten haben, auslaufen und ihre ätzende Flüssigkeit über die Platinen ergießen. Dies führt in den meisten Fällen zu erheblichen Schäden, verätzten Leiterbahnen und auch Beschädigung der Durchkontaktierung bei mehrschichtigen Platinen. Da die unmittelbare Umgebung der Batterien meist aus hochkomplexer Elektronik besteht, sind oftmals irreparable Lateralschäden der komplexen und damit teuren Leiterplatte die Folge (Totalschäden)..

Historie

Da Akkus in früheren Jahren aus unterschiedlichen Materialien hergestellt wurden, macht sich das Auslaufen auch differenziert bemerkbar. Je nach Akkutyp und Bauform konnten unterschiedliche Intensitäten festgestellt werden. Als sehr gut, hatten sich die die vollgekapselten Varianten erwiesen. Die Akkuzelle wurde komplett in ein Kunststoffgehäuse eingegossen, was dazu führte, wenn der Akku auslief, die Flüssigkeit im Inneren der Kunststoffhülle aufgefangen wurde. Nachteil war, dass die Flüssigkeit die Anschlusskontakte kurzschloss, was zu Defekten an der Lade- Elektronik führte. Diese Akkubauform wird heute nicht mehr hergestellt..

Akkubauformen gekapselt / Abb. 1-3

Erkennen

Das Auslaufen eines Akkus kann jedermann gut erkennen. Wir sprechen von „Ausblühen“. Je nach Bauart des Akkus, kann das auf einer oder beiden Metallanschlüssen der Fall sein. Es ist eine bräunlich – weis aussehende kristalline Masse. Die Lötfahnen und die Metallabdeckungen sind korrodiert..

Akkuschäden auf Platinen / Abb. 4-9

Abb.4	Abb.5	Abb.6

Abb.7	Abb.8	Abb.9

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Akkuschäden

Die Abbildungen 4-9 zeigen eindrucksvoll was passiert, wenn die Lebensdauer überschritten wird. In der Abb. 4 wird eine TGM3 gezeigt, wo der Flatpack Akku FLP3524 oben aufgebrochen und die Säure auf das darüber liegende IC zwischen die beiden Beinchen gelaufen ist. Die Abb. 5 ist eine CPU1 von einem CX1. In der Abb. 6 ist eine Masterplatine MST4 zu sehen, hier ist die Säure bereits durch die gesamten IC-Sockel gedrungen was zu einem Totalausfall geführt hat. Die Abb. 7 zeigt das typische Auskristallisieren. Das Foto zeigt die Coprozessor Platine CO1 aus der Wersi CD-Line. Die Abb.8 ist die Basisplatine vom Memory-Tower. Auch hier ist deutlich zu sehen, dass die Akkusäure unter den Lötstoplack gedrungen ist und die Durchkontaktierungen zur Lötseite aufgelöst hat. Auf dem letzten Foto Abb.9 ist die Korrossion der Metallbedeckung / Lötfahne gut zu sehen. Hier ist der Auslaufeffekt noch nicht soweit fortgeschritten. In diesem Zustand kann der Akku gewechselt werden ohne Schäden auf der Platine zu hinterlassen.

Fortsetzung Seite 2

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