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Wersi CD-Line Alterungsprozess

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Autor: Peter Gerstberger
Online seit: 12.12.2023
Update:

Editorial

Bei den Wersi CD-Line Orgeln treten immer häufiger nach dem Einschalten Error Meldungen mit einem blinkenden Exit Taster auf. Dies hat zur Folge das die Manuale teilweise nicht mehr spielbar sind und Töne hängen bleiben. Die Grundlegende Ursache liegt im Alterungsprozess der Instumente, die mitlererweile 30 Betriebsjahre und mehr hinter sich haben. Da die Fehlerursache meistens mit der Versorgungsspannung und der internen Balance der Instrumente zu tun hat, sowie die Fehlermeldungen die erscheinen sehr unterschiedlich sind gibt es nur eine mehrstufige Lösung um das Problem dauerhaft zu beseitigen. Die Erfahrung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt das eine gute Fehleranalyse meistens das Problem schon soweit eingrenzt das es mit überschaubarem Material- und Zeiteinsatz gelöst werden kann..

Kabelbaum und Flachbandkabel

Der Kabelbaum und die Flachbandkabel der Wersi CD-Line spielen beim Alterungsprozess eine entscheidende Rolle. Beim Versorgungskabelbaum setzen die VHR Kontakte in den Jahren Korrosion an, ebenso lässt der Federdruck mit der Zeit nach was zu Übergangswiderständen in den Steckverbindern führt. Da viele Steckverbindungen durchgeschleift werden hat das zur Folge das am Ende der Versorungskette nicht mehr genügend Spannung anliegt um die Prozessoren ordnungsgemäß mit Spannung zu versorgen. Das wiederum führt zu den Fehlermeldungen im Hauptdisplay und zu dem blinkenden Exit Taster. Da die Startsequenz nach einer bestimmten Reihenfolge ablaufen muß tritt die Fehlermeldung am häufigsten nach dem Einschalten auf. Ich warne ausdrücklich davor Kontaktsprays an diesen Steckverbindern zu verwenden, dies führt in der Regel zu weit größeren Schäden.

Erste Diagnose

Um eine erste Diagnose zu erstellen ist ein einfaches Vielfachmessinstrument völlig ausreichend. Da das Untermanual das Ende der durchgeschleiften Versorgungskette ist, lässt sich hier am einfachsten feststellen wie der interne Zustand des Kabelbaums ist. Wie auf der Abb. 1-1 zu sehen beträgt die Versorgungsspannung nur 4,71V. Diese ist eindeutig zu wenig damit der Prosessor ordnungsgemäß arbeiten kann. Die Messung wird am C1 der KD Platine des Untermanuals durchgeführt. Auf der Abb. 1-2 ist die Position des C1 zu sehen.

Abb. 1-1	Abb. 1-2

Problemlösung

Damit des Untermanual ordnungsgemäß arbeiten kann, muß die Versorgungsspannung mindestens 4,8 V oder höher betragen, siehe Abb. 2-1 . Da dies nicht die einzige Platine ist, die von der Unterversorgung betroffen ist und man nicht den gesamten Kabelbaum auswechseln möchte, davon abgesehen ist er neu nicht mehr erhältlich, habe ich mehrere Lösungen für dieses Problem erarbeitet. Als erster Schritt wird ein Zusatzkabelbaum eingebaut der sicherstellt das die Manuale eine eigenständige Spannungsversorgung bekommen, siehe Abb. 2-2 . Hier zu sehen der BZK02 mit der Verteilerplatine und zwei Abgängen für Ober- und Untermanual. Für die Atlantis ist dieser mit drei Abgängen erhältlich. Die Verteilerplatine dient zum Anschluß weiterer Zusatzkabel zur Versorgung von Live-Style, Golden-Gate sowie Giga- und Golden-Tower. Damit wird sichergestellt das Platinen die von Alterungsprozess des Kabelbaum betroffen sind eine ordnungsgemäße Spannungsversorgung erhalten. Danach ist die interne Balance wieder hergestellt.

Abb. 2-1	Abb. 2-2

Wechsel der VHR Kontakte

Um auf Nummer Sicher zu gehen empfehle ich die VHR Kontakte am Netzteil PS21 zu erneuern. Damit wird erreicht das der Baugruppenträger auch eine ordnungsgemäße Versorgungsspannung erhält, dies ist Maßgeblich für die beiden CPU Platinen MST8 und CO1. Erneuert werden die 8 Kontakte an den Schwarzen, sowie die 8 Kontakte an den Weißen Kabeln, das ist GND und VCC 5V. Ebenso werden die beiden Kontakte an dem Roten und Blauen Kabel ersetzt, das ist +15 und -15V. Danach hat die Orgel wieder eine stabile Strom- und Spannungsversorgung.

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